Kunstaktion "Wachsender Adventskalender 2006" - Tag 3

Aggression? Abwehr? Hilflosigkeit? Ich weiß es nicht. Das Bild wirkt bedrohlich. Wo ist da irgendein Bezug zum Adventskalender zu sehen?                                                            Steffi Valentin

Willst mir die Hand noch reichen                                                                      Doch steht Dein Herz dahinter?                                                                       Prof. Dr. Gertrud M. Krüskemper

Hände können: trösten und beleidigen, bitten und fordern, drohen und vergeben, aufmuntern und abweisen, verhöhnen und segnen, zustimmen und ablehnen, streicheln und verletzen, helfen und zurückstoßen ... - Und diese Hände? Sie scheinen zu allem fähig zu sein.  Helmut Engels

Ein Fenster, das auf einer Seite einen Spalt aufgeht und hinter dem eine Hand sichtbar ist. Sie greift wie Hilfe suchend nach einer dunklen Hand, die hinter der

geschlossenen rechten Scheibe nach oben zeigt. Auch die zweite Hand hinter dieser Scheibe greift nach unten. Suchen die beiden Hände Sinn im Konsum, der sich gerade jetzt vor Weihnachten ihnen verlockend entgegenstreckt? Das Helle kommt von Oben, die Hände stehen für Handeln. Müssen wir ins Dunkle greifen, um unsere Welt für die Menschen in ihr Licht zu machen?  Der Advent fordert zum Handeln auf. Das einen Spalt geöffnete Fenster und die nach oben gerichteten Zeigefinger geben Hoffnung. 
Ferdinand Schmidt

Lass die Hand vor dem Fenster, solange sie greift und nicht begreift. Lass die Hand vor dem Fenster, solange sie greift und nicht ergriffen macht. Lass die Hand vor dem Fenster, solange sie meine im Dunkeln lässt, solange sie meine nicht halten will.               Verena Kleist

das fenster ein spalt breit geöffnet. ist hilfe in greifbare nähe gerückt? oder ist der spalt unüberbrückbar? Anneli Palmen

"Herr, strecke Deine Hand aus und eile, mich zu retten!" (Ich weiß nicht mehr, aus welchem Psalm.) Aber welche Hand ist die richtige? Welche ist nur ein Trugbild, eine Brechung im Prisma meines zweifelnden Verstandes? Josef Grüning

Drei Personen reduziert auf ihre linken Hände. Die beiden oberen bedrohen von außen, während die untere versucht das Fenster zuzudrücken.  Ist die einzige Reaktion auf die Bedrohung, sich zu verschließen? FraWi Servaes

Nicht gütige, einfühlsame, hilfreiche Hände strecken sich der schwarzen bittenden (mahnenden ?, hinweisenden? ) Hand entgegen, sondern gierige - wie fleischfressende Pflanzen. Ausbeutung des schwarzen Mannes (Kontinents) durch den Weißen?           Dr. Brigitte Splettstößer

Der Betrachter steht vor einem Fenster im Innenraum vor einer angeschnittenen Fensterbank. Hinter dem Fenster, also außen, zeigen sich zwei Hände. Ihre Finger sind zwar offen, aber auch gekrümmt, wie verkrampft. Ihnen entgegen streckt sich aus dem Innern des  Raumes eine Hand. Sie ist offen, der linke Zeigefinger gespreizt und zeigt nach oben, auf die anderen Hände, als wolle sie den beiden anderen Händen Hilfe bringend entgegenkommen. Das Bild der Fensterbank mit der Grenze von Innen und Außen kommt in der Kunst und ihrer Geschichte immer wieder vor: innen der Sicherheit und Geborgenheit gebende Raum, draußen die weite Welt des Unbekannten, Unsicheren, Ungewissen. Wem gehören die Hände draußen? Ein Mensch auf der Flucht vor seinen Verfolgern? Ist es jemand, der Hilfe braucht und ins Innere möchte, wo der andere vor ihm steht und helfen könnte? Die dagegen stehende Hand deutet an, dass einer da ist, der den anderen gesehen hat, vielleicht bereit ist zu helfen. Das Bild drückt Kommunikation zwischen zwei Menschen aus, Begegnung, Advent. Einer ist angekommen, steht draußen. Öffnen wir uns ihm?  

Dr. Herbert Jacobs, Meerbusch

Hände sind zum Greifen und zum "Be-greifen" da. Haben wir "begriffen", dass sie - geöffnet und umgedreht - einladen oder spenden können und dass sie - geschlossen und aggressiv auf den anderen gerichtet - zuschlagen und verletzen können. Wozu wir Menschen sie benutzen, hängt von uns ab. Diese Entscheidung kann uns aber kein anderer abnehmen, offensichtlich auch nicht der Künstler.
Ilse und Ludwig Petry, Meerbusch

"Da sind zwei Männer draußen und einer drinnen und die wollen sich die Hand geben"
Lotte Meißner für Opa, Schlebusch

Schwarze Hände werden noch immer von weißen gepackt. Und die kommen gleich zu zweit! Geht's ab - wieder "nach Hause"? 
U. Caspers

Zwei von der Sonne grell beschienene, riesige, gleichartige linke Hände greifen aus dem Nichts im siebenundsechzigsten Stockwerk von außen gegen das geöffnete Fenster. Von innen antwortet eine ebenso große Hand aus dem Schatten des Zimmers heraus, als wenn sie auf diesen Moment gewartet hätte. Batman in action? Eine Verschwörung? Man weiß es nicht. Alles Überlegen führt keinen Schritt weiter. Lassen wir diesen Tag einfach vorbeigehen....  
Utz Peter Greis

Deine Hand, die sich, gebrochen, spiegelt. Ist sie mein? Will sie mich erretten, mich lieben? Zögere ich noch? Ich bin schwarz, an meiner Hand.
Davon ist zeitweilig auch das Herz ergriffen. Kindliche Hand, göttliche Hand? Was wird gescheh'n? (Ich bin neugierig.)
Sandra Veneman

 

 

Kommentare sind willkommen (bitte die Bild-Nummer vermerken)               christa_kolling@yahoo.de

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© Wilhelm Schiefer (2002)