Kunstaktion
"Wachsender Adventskalender 2006" - Tag
18
Viele Fragezeichen. Theater oder richtiges
Leben? - Partnerschaft? - Vater und Tochter? -
Anlehnung und Geborgenheit? - Das Bild strahlt
Ruhe nicht aus, eher kommt es "unwirklich"
daher. Möge der Mann mit den tiefen Falten im
Gesicht aufbauen können und wollen. Das Lächeln
der Frau ist zwiespältig. Wüsste
gern, wie die Geschichte ausgeht.
Franz-Josef Moormann
Fast zu schön, um wahr zu sein. Oder trügt das
Bild? Wie lange währt das
Glück? Lasst uns aus der Momentaufnahme
eine Erfolgsgeschichte machen.
Ilse und Ludwig Petry, Meerbusch
Auch wenn der Alte arg ramponiert aussieht, darf
und sollte man das Bild positiv deuten. Es lässt
an die Fernsehwerbung für ein süßes Produkt
denken, mit dem man seinen Dank ausdrücken kann.
Eine junge Frau erinnert sich daran, was ihr der
Vater in ihrem Leben bedeutet hat. Schöne Bilder
gemeinsamen Tuns gehen ihr durch den Kopf, und
als eine Art Lied hört man, was sie denkt: "Du
bist der sichere Weg in meinem Labyrinth, du
bist der Clown, der mich zum Lachen bringt, du
bist auf schwerer rauer See mein Optimist." Und
sie bedankt sich herzlich dafür, dass es ihn
gibt.
Beziehungen sind selten oder nie so einfach, wie
von der Werbung dargestellt. Wer wird aber daran
zweifeln, dass hier ein Ideal gezeichnet wird,
das seine Berechtigung hat. Es wäre doch schön,
wenn Menschen einander die Wärme und Sicherheit
geben könnten, die sie brauchen, und es wäre
schön, wenn sie sich dafür bedankten, was ihnen
durch andere zuteil wird.
Helmut Engels
Zärtlich lehnt sich das junge, hübsche Mädchen
an die Brust eines älteren Menschen. Es könnte
ein Mann sein, vielleicht auch eine Frau. Sind
es Vater oder Mutter? Das Gesicht ist zerfurcht,
zeigt Spuren tiefer Lebenserfahrung, die sich
vor allem in die Stirn eingegraben haben.
Offensichtlich spielen Ruhe, Vertrauen,
Verständnis, Geborgenheit, Wärme, Mitgefühl,
eine große Rolle. "O selig, o selig, ein Kind
noch zu sein!", diese zarte, melancholische
Melodie aus Albert Lortzings Oper Zar und
Zimmermann kommt einem ins Ohr. Ein Sinnbild für
die adventliche Vorfreude.
Sabine und Herbert
Jacobs
Ist es ein Bild der
augenblicklichen gesellschaftlichen
Situation? Das Kind schmiegt sich
vertrauensvoll an die Brust des Großvaters
und fühlt sich geborgen. Der Großvater legt
schützend seine Arme darum und ist
glücklich. Aber seine faltige Stirn zeigt,
dass er sich Sorgen macht. Wo sind die
Eltern? Haben sie keine Zeit? Müssen sie
Geld verdienen? Müssen sie sich "selbst
verwirklichen"? - Wie lange wird er
noch in der Lage sein, dem Kind eine
Zuflucht zu geben?
Josef Grüning
Die klassische
Vater-Tochter-Beziehung?
Die junge Frau erinnert an ein
Kätzchen, das sich anschmiegt. In den
Armen des Vaters fühlt sie sich behütet
und geborgen.
Die klassische
Vater-Tochter-Beziehung?
Eine Nähe, die
über die Kindheit hinaus geht.
Dorothea Zillmer
Ein älterer Mann umarmt ein junges
Mädchen, das seinen Kopf an seine Brust
lehnt und glücklich lächelt. Der Mann
hat ein sehr faltiges, ernstes,
vielleicht sogar
besorgtes Gesicht. Ein Liebespaar? Vater
und Tochter? Das Gleichnis von der
verlorenen Tochter? Oder eine Szene aus
einem Theaterstück? Der Mann hat ein
Gesicht wie eine japanische No-Maske.
Auf jeden Fall ein Szene, die einen
berührt. Utz
Peter Greis
Danke für das Schattenbild - zufällig
(?) - zum Geburtstag. Danke für die
Bildbesprechungen - zufällig (?) - von
für mich bedeutenden Menschen. Ich
erkenne einen Ausschnitt von meiner
Tochter und mir selbst. Glück ist für
mich, zusammen zu sein mit den Menschen,
die ich liebe. Wenn du deine Ziele zu
hoch ansetzt, dann wirst du immer
unzufrieden sein - also ist es besser,
das Glück in Reichweite zu legen.
Stadt Kaarst
Heinz-Dieter Vogt
Erster Beigeordneter
und Stadtkämmerer
„Das Bild zeigt nur einen scheinbaren
Gegensatz. Eigentlich hat das Paar
nichts gemeinsam. Sie ist
schön, jung, zart. Er wirkt alt,
fast brutal und scheint sie mit seinen
Händen fast zu erdrücken. Trotzdem
genießt sie seine beschützende
Umarmung sichtlich – und zeigt so, dass
Alt und Jung, Schön und Hässlich
durchaus zueinander passen
können“, denkt sich WZ−Volontärin
Christiane Schmidt über das 18.
Motiv des
wachsenden Adventskalenders von Künstler
Wilhelm Schiefer.
Westdeutsche Zeitung -
19.12.2006
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(bitte die Bild-Nummer vermerken)
christa_kolling@yahoo.de
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