Kunstaktion
"Wachsender Adventskalender" - Tag 9

"Unsere
abendländischen Sehgewohnheiten von Bildern haben eine Richtung:
von links nach rechts. Lassen wir uns von diesen Sehgewohnheiten
leiten, dann treten wir in einen Prozess ein: ein Soldat, der
uns durch seine Größe und Nähe stark bedrängt
und bedroht - ein Soldat, der für uns durch seine Distanz
und Umrisse erkennbar und einschätzbar ist - ein Soldat,
der durch sein Verschwinden und in-Leere-laufen unsere Ängste
und Befürchtungen verringert.
Hoffentlich
werden unsere Sehgewohnheiten immer mehr
zu Verhaltensgewohnheiten - in der weiten Welt: dass "jeder
Stiefel, der drohend daherstampft, und jeder Mantel, der mit Blut
befleckt ist, verbrannt wird" (Jesaija 9,4), dass die "Schwerter
zu Pflugscharen umgeschmiedet werden" (Jesaija 2.4), dass
nicht mehr "Volk gegen Wolk das Schwert zieht" (ebd.).
Hoffentlich werden unsere Sehgeohnheiten immer mehr zu unseren
eigenen Verhaltensgewohnheiten - bei uns selbst: dass wir immer
weniger die Finger am Abzugshebel haben - indem wir "fertig
machen", indem wir andere mit unseren Worten oder Blicken
"töten", indem andere für uns "erledigt"
oder "gestorben" sind - , dass wir immer mehr zu "Friedensstiftern"
werden (vgl. Matthäus 5,9), dass "Frieden herrsche in
unseren Herzen" (Kolosser 3,15).
Hoffentlich
wird zum kommenden Gest die Botschaft der engel überall ein
wenig spürbarer: "Verherrlicht ist Gott in der Höhe,
und auf Erden ist Frieden bei den Menschen seiner Gnade"
(Lukas 2,14)." (Dr.
Kurt-Peter Gertz, Pfarrer an St. Martinus Kaarst)
Die
tödlichen Waffen, gehalten von Händen, die in weißen
Handschuhen stecken. Das Tun der Männer ist klinisch rein,
antiseptisch. Was auch immer geschieht, sie werden sich nicht
die Hände schmutzig machen. (Helmut Engels)