Kunstaktion
"Wachsender Adventskalender" - Tag 7

"Dieses
Bild in einem Adventkalender? Der Gegensatz könnte kaum krasser
sein!
Angst und Entsetzen gehen von der Erscheinung dieses Mannes aus,
der nur durch sein weißes maskenartiges Gesicht, den linken
Unterarm und die gespreizten Hände aus dem ihn umgebenden
Schwarz hervortritt, ja hervorstürzt. Man weiß nicht
- ist er ein Verfolger oder ein Gehetzter, ein Fliehender oder
ein Fliegender, der sich auf ein Opfer wirft.
Und diese Zunge! Ist sie die Zunge eines gehetzten oder eines
geifernden Hundes, oder ist es gar Häme, die aus diesem Gesicht
spricht?
Nicht ein beschützender Engel, sondern eine Gestalt des Schreckens
breitet da ihre Arme über uns aus - ein Sinnbild der omnipräsenten
Gewalt in unserer Welt.
Und doch: der Gedanke an Weihnachten verbindet sich immer wieder
neu mit der Hoffnung auf Frieden. "
(Dr. Brigitte Splettstößer, Kaarst)
"Der
Marathonläufer ist am Ziel. Er hat sein Letztes gegeben.
Ihm 'hängt die Zunge aus dem Hals'. Aber glücklich reißt
er die Arme hoch. Seine Augen strahlen. Vergessen ist die Strapaze
der langen Strecke; vergessen sind die Blasen an den Füßen,
das Stechen in der Milz, das kotzende Elend. Er hat sein Ziel
erreicht. War es eine gute Zeit, war es eine schlechte Zeit? Egal,
er hat durchgehalten! Er hat immer sein Ziel im Auge gehabt, schon
seit langer Zeit darauf hingearbeitet - an sich gearbeitet - für
dieses Ziel!
Was ist mein Ziel? Bin ich ein Marathonläufer?" (Josef
Grüning, Neuss)
"Wie
unterschiedlich können Assoziationen zu einem Bild sein?
Egal, gut, ...
In jedem Fall regt das Bild im Kontext zum Gedanken einer Adverntszeit
die Frage nach der eigenen Position und nach den eigenen Wünschen
an."
(Silvia Hausmann, Neuss)