Kunstaktion
"Wachsender Adventskalender" - Tag 18

Abgesehen
davon, dass mich dieses Bild lebhaft an einen Traum erinnert,
der im Sommer eine erlebte prekäre Situation kommentierte
(halb und halb beruhigend), drückt es für mich etwas
für Schiefers Bilder Charakteristisches aus, das sie mit
bestimmten (nicht allen) Schwarz-Weiß-Filmen gemeinsam haben:
Distanz zu einer buntgefärbten (wie immer zu kommentierenden
Pseudo-) Wirklichkeit. Die Polarität der beiden Nicht-Farben
ermöglicht die Öffnung zu weiterfassenden Polen wie
Vertrautes-Unvertrautes, Heimeliges-Unheimliches, Wirkliches-Utopisches,
Profanes-Sakrales.
Der unheimlichen Wolkenformation aus zwei Gesichtern, der scheinbar
jovialen Geste, den nächtlich-geschwärzten Tanzenden
steuert das Paar am unteren linken Bildrand emotional entgegen.
Der Mann, der eine Frau (der Erwachsene, der ein Kind?) liebevoll
an der Hand hält, flößt Vertrauen ein. (Dr.
Margret Kaiser-El-Safti, Köln)