Kunstaktion "Wachsender Adventskalender" - Tag 18

Abgesehen davon, dass mich dieses Bild lebhaft an einen Traum erinnert, der im Sommer eine erlebte prekäre Situation kommentierte (halb und halb beruhigend), drückt es für mich etwas für Schiefers Bilder Charakteristisches aus, das sie mit bestimmten (nicht allen) Schwarz-Weiß-Filmen gemeinsam haben: Distanz zu einer buntgefärbten (wie immer zu kommentierenden Pseudo-) Wirklichkeit. Die Polarität der beiden Nicht-Farben ermöglicht die Öffnung zu weiterfassenden Polen wie Vertrautes-Unvertrautes, Heimeliges-Unheimliches, Wirkliches-Utopisches, Profanes-Sakrales.
Der unheimlichen Wolkenformation aus zwei Gesichtern, der scheinbar jovialen Geste, den nächtlich-geschwärzten Tanzenden steuert das Paar am unteren linken Bildrand emotional entgegen. Der Mann, der eine Frau (der Erwachsene, der ein Kind?) liebevoll an der Hand hält, flößt Vertrauen ein. (Dr. Margret Kaiser-El-Safti, Köln)

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© Wilhelm Schiefer (2002)